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Steckbrief

Allgemeine Historie

Weinbruderschaften (oder auch artverwandte Weinkonvente, Weinzünfte, Gilden und Weinkollegs) verste­hen sich als kulturelle Vereinigungen  zur Pflege der Wertschätzung des Weins und des moderaten Wein­genusses. Ihre historische Bedeutung reicht bis ins ausgehende Mittelalter zurück, als auch die Weinberufe ihre Interessen in der Gründung entsprechender Vereinigungen bündelten.

In der „Gemeinschaft der Deutschsprachigen Weinbruderschaften“ (GDW) sind aktuell rund 50 Weinbruder­schaften mit ca. 6.500 Mitgliedern zusammengeschlossen, darunter auch die Weinbruderschaft Rheinhessen zu St. Katharinen. Sie hat sich die Bewahrung und Förderung der Weinkultur im Allgemeinen sowie die Vertiefung des Weinwissens im Besonderen zur Aufgabe gemacht.

Die Weinbruderschaft Rheinhessen zu St. Katharinen wurde am 31. Oktober 1970 in Oppenheim gegründet. Die Oppenheimer St. Katharinenkirche  wurde Namensbestandteil  und die Maßwerk-Rose der Kirche zum Symbol unserer rheinhessischen weinkulturellen Vereinigung, der seit 2008 auch Wein­schwestern angehören. Erster Brudermeister wurde Prof. Dr. Hans-Jörg Koch aus Wörrstadt, der maßgeb­lich die Grundsätze und Regularien der Weinbruderschaft mit erarbeitete. Diese wurden in der Satzung festgeschrieben. Außerdem verfasste Prof. Dr. Koch im Jahr 1975 das Bruderschaftslied, den „Cantus“, das immer am Ende von Veranstaltungen übers Jahr gesungen wird. Weitere Brudermeister waren Dr. Hans Kersting aus Mainz (1989-1995), und Otto Schätzel aus Nierstein (1995-2019). Seit 2019 ist Prof. Dr. Axel Poweleit aus Framersheim Brudermeister.

Laut Satzung sollen auch die Weingeselligkeit und rheinhessische Lebensfreude „ohne steife Etikette“, aber mit Respekt gegenüber dem Wein, gepflegt werden. Von der ersten Stunde an wollten die Weinbrüder auch ihr Wissen über Wein vertiefen und wandten sich in kritischer und ehrlicher Auseinandersetzung gegen eine Gleichmacherei des Geschmacks. Dieses „hohe Ziel“ der Heimat verwurzelten Besonderheit gilt es bis heute zu erhalten.

Die Vereinsziele der Weinbruderschaft werden bei Zirkeln und Festen verfolgt. Diese Veranstaltungen werden durch eine Jungweinprobe, eine Prämierung der Wingertshäuschen und das Weinkultur-Seminar ergänzt. Weiteres siehe die übrigen Seiten dieser Homepage.

Eine weitere Veranstaltung ist der Familienwandertag, bei dem seit Jahren am jeweiligen Veranstaltungsort eine schädlingsresistente Ulme gepflanzt wird, um an diesen standorttypischen Baum zu erinnern. Im Jahr 2016 fand beispielsweise die Pflanzung am geografischen Mittelpunkt Rheinhessens statt.

Ein aktuelles Beispiel für den weinkulturellen Diskurs ist, der zunehmenden Diffamierung von Weingenuss durch Anti-Alkohol-Bewegungen sachlich, aber engagiert entgegenzutreten. Die Kritiker müssen davon überzeugt werden, dass moderater Weingenuss sehr viel mehr ist als reiner Alkoholkonsum. Auch die Aufnahme  der Weinkultur in Deutschland im März 2021 in das immaterielle Kulturerbe der UNESCO war ein aktives Anliegen der Weinbruderschaft Rheinhessen.

Um auch in Zukunft einen Gleichklang der Wertschätzung gegenüber dem Wein und seinen heilsamen Wirkungen zu gewährleisten, sind alle Akteure der Weinwirtschaft und Weinliebhaber aufgefordert, ihren weinkulturellen Beitrag zu leisten. Werden Sie Unterstützer dieser Bewegung!

Text: Heribert Erbes, Spiesheim (Stand Mai 2025)

 

 

Wer sind wir? Was wollen wir? Was tun wir?

Sitz:                     Oppenheim

Anschrift:          Wormser Straße 162, 55276 Oppenheim

Homepage:       www.weinbruderschaft-rheinhessen.de

Gründung:        31. Oktober 1970

Mitglieder:        rd. 300 Weinschwestern und Weinbrüder

Wahlspruch:    IN VINO SALVATIO („Der Wein befreit und von den Bedrängnissen des Lebens“)

Aufgaben:        Nach besten Kräften die Weinkultur fördern. Unwissende in die Kunst des Weingenießens einzuführen. Wine in Moderation!

Leitfaden:        Jährlich wechselndes Jahresthema zur Weinkultur.

Aktivitäten:     Veranstaltungsprogramm. 2018: Initiative zum Weltkulturerbe: Weinkultur. Wingertshäuschen-Prämierung. Weinkulturpreis. u.v.m.

 

Die Weinbruderschaft Rheinhessen ist der Weinkultur verpflichtet. Es gibt keinerlei weinwerbliche Aktivitäten. Über einen Paten wird man als Mitglied eingeführt. Die Aufnahmen finden im Frühjahr beim Frühlingsfest statt. Unsere Weinzirkel haben eine etwas fachlichere Ausprägung. Die Weinfeste bespielen die Symbiose aus Wein, Speisen und Kunst. Das Weinkulturseminar bildet den Jahresabschluss und den Ausblick auf das Thema des Folgejahres.